Wie weit hat sich  in der Mittte der Bevölkerung das Bewußtsein für die demografische Herausforderung der kommenden Jahre entwickelt? Exakt wird das niemand sagen können; einschlägige Untersuchungen sind mir nicht bekannt. Das gestern im ZDF gezeigte Doku-Drama „2030 – Aufstand der Jungen“ lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Wer wissen möchte, kann hier zumindest Hinweise auf die Verschiebung des deutschen Altersdurchschnitt und die daraus resultierenden Folgen wahrnehmen. Aber zum einen gibt es ja  noch Möglichkeiten für kluge Kompromisse zwischen den Generationen, zum anderen kann der Film auch als Science-Fiction konsumiert werden: „hat nix mit mir und meinem Leben zu tun!“

Erfrischend positiv dagegen ein Beispiel aus den USA, das DIW-Präsident Zimmermann am Wochenende in der Süddeutschen Zeitung im Kontext „Die Zukunft der Arbeit“ brachte: „Im amerikanischen Boston gibt es ein Familienunternehmen, das ausschließlich ehemalige Lehrerinnen, Ingenieure, Designer oder Kellnerinnen beschäftigt. Das Durchschnittsalter liegt dort bei 71 Jahren. Dank der Verlässlichkeit der Mitarbeiter stieg der Umsatz in den letzten Jahren um 20 Prozent. Es ist nicht nötig,  Angst davor zu haben, dass die Belegschaften auch bei uns älter werden – wenn dieser Prozess gut gemanagt wird.“ Der Absender dieser frohen Botschaft ist eigentlich prominent genug, um Verhaltensänderungen in den Köpfen der verantwortlichen Personaler und Geschäftsführer auf den Weg zu bringen. Ich halte ihm die Daumen dafür! Aber vielleicht folgt das Gros der Deutschen doch lieber passiv den ZDF-Alarmisten als dem zur Eigeninitiative aufrufenden Zukunftsgestalter?

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