Seit Jahren ist die Gruppe der Alten und Ältesten jene mit der am schnellsten steigenden Beteiligung am Internet. Die Inhalte des WWW sind aber noch immer tendenzielle jugendlastig. Kein Wunder: zwischen den Fähigkeiten eigenständig zu surfen und Inhalte gewinnend im Netz präsentieren zu können klafft eine beachtliche Lücke. Angesichts von zig Millionen Netz-Seiten wird wohl niemand mit Sicherheit sagen können, wann und in welchem Ausmaß sich dies Verhältnis ändert. Aus dem Alten-Marketing lässt sich aber lernen, dass die Alten eben nicht als besondere Zielgruppe angesprochen werden wollen, denn es gilt immer stärker: „Alt sind nur die anderen!“ So hat sich manches Angebot, das gezielt die Alten im Fokus hatte, aus dem Markt wieder verabschiedet oder wurde grundlegend umgestellt; ein Beispiel können Sie hier nachlesen.
Platon beim Tagesgeschäft: dialogisieren
Erfolgreicher sind jene Seiten, die Überblick über verschiedene Märkte verschaffen. In diesem Sinne ist die academia matura ein hoffnungsfroher Neuling im Netz. Hier werden Wissens- und Kulturangebote gezielt gesammelt und optisch ansprechend aufbereitet. Was den universitären Bereich angeht, so wird man als Nutzer mit konkreten Ansprechpartnern, Vorbedingungen und Details zu evtl. Studienbestrebungen in verschiedenen deutschen Städten versorgt. Das schafft für den Interessierten durchaus Erleichterung. Die kulturellen Angebote sind hingegen noch entwicklungsfähig. Sie lesen sich wie von der Tourismusbehörde der jeweiligen Kommune abkopiert. Und dass man in Hamburg eine Hafenrundfahrt machen kann und in München ein Zoo zu besichtigen ist, verraten dem Reisewilligen auch die entsprechenden Stadtportale. Ein bisschen Spezifischer darf´s hier also durchaus noch weden. Aber für die alten Erst- oder Zweitakademiker bietet sich ein Besuch der Seite nachhaltig an. Denn wir wissen es: Hans lernt etwas anders, aber nicht minder erfolgreich als Hänschen es getan hat.
Dass wir Alte nicht als Alte angesprochen werden wollen, sieht man bereits an der Tatsache, dass selbst hier ein Motto ausgegeben wird wie „alt werden und jung sterben“. Alt SEIN wird eben als negativ angesehen. Dabei ist alt sein wie jung sein, nur besser. Unsere Generation hat die PC auf den Markt gebracht, das Internet entwickelt …. und mal ehrlich – wollten Sie persönlich noch einmal 18 sein? Nein. Wir müssen uns einfach davon lösen, dass alt sein schlecht ist, wir müssen lernen, stolz auf unser Alter zu sein, dann werden wir uns auch wieder Gehör verschaffen können. Freizeitangebote als Altenbeschäftigung? Nein Danke. Für mich klingt dies nach „Beschäftigungstherapie“. Besser ist es, zu leben, sich den neuen Entwicklungen nicht zu verschließen und … um ehrlich zu sein: noch einmal studieren, um der Langeweile zu entgehen? … also ich weiß nicht. Das Studium ist immer der Weg in einen Beruf. Für ein Studium, um mit einen Neuen zu beginnen, reicht meine Zeit nicht.. Den Stress lasse ich gerne den Jungen. Aber arbeiten … JA, BITTE. Leseempfehlung: „The Poweryears“. Wir sind alt, seien wir uns dessen bewusst und lassen den Seniorenteller und die Sprüche wie „man ist so alt wie man sich fühlt“, den anderen ;-)
Guten Morgen, herr Hakenjos!
Gibt es Ihre Literaturempfehlung auch auf Deutsch?
Mit neugierigem Gruß
Dirk Getschmann