Die Handyfrage

Heute hat sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung der Frage nach vernünftigen Handys für ältere Menschen angenommen. Neben einem Blick auf die wichtigsten Spieler auf diesem Markt, der gemessen an der Kaufkraft seiner Zielgruppe als kaum erschlossen gelten darf,   verweist die Zeitung darauf, dass es bereits eine asketische Strömung auch unter jüngeren Handynutzern gibt. Sie wollen telefonieren und sonst gar nichts. Vielleicht wächst der Trend und führt zu einem Abschmelzen der Zahl hypernervöser Handyschüttler. Zu wünschen wäre es.

Seniorentage – immer hipper!

Seniorentage sind auch nicht mehr das was sie mal waren. Schaut man in das Programm des 9. Deutschen Seniorentages, so stoesst man auf ein unglaublich reichhaltiges Ausstellerprogramm (über 200) und auf eine offensichtlich um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe buhlende Politikerschaft. Die Kanzlerin selber hat die Schirmherrschaft übernommen und wird eine Rede halten. Mit Muff und Staub hat das alles nichts mehr zu tun. Mehr mit der Konsumkraft der hier auch offiziell als „50+“getauften Zielgruppe. Neben Institutionen wie DGB-Reisen, dem AWO-Bundesverband oder der Deutschen Parkinson Vereinigung gibt es illustre Firmennamen, die man auf den ersten Blick nicht mit dieser Zielgruppe zusammen sehen würde: Nintendo Deutschland, AXA oder Düsseldorfer Versicherung oder Lidl-Dienstleistung. Natürlich sind Altersheime, Wohnprojekte undandere übliche Verdächtige auch vor Ort. Aber eben nicht nur. Es macht den Eindruck, als würde sich der Besuch wirklich lohnen. 8.-10 Juni in Leipzig.

Neue Zielgruppenzeitschrift

Frisch auf dem Markt ist jetzt „invivo“. Eine weitere Zeitschrift, die es gezielt auf die Leserschaft der 50 bis 65-Jährigen abgesehen hat. Erstaunlich an dem Projekt ist, dass sich das Magazin zunächst rein aus der Webung finanziert. Ledglich 20.000 der angegebenen Auflage von 100.000 wird an Bahnhofs- oder Flughafenkiosken für 6 € verkauft. Der Rest geht als Schnupperabonnement direkt an Interessierte. Ist das waghalsig? Interesant scheint mir, dass die Werbewirtschaft offensichtlich einen Paradigmenwechsel vollzieht: bislang galt das Alterssegment der 14- bis 49-Jährigen als einzige Zielgruppe. Jenseits der 50 herrschte werbliches Brachland – wenn man von ein paar Gehhilfen, Bandagen und Treppenliften absah. Und jetzt finanziert die Werbng ein ganzes Zeitungsprojekt. „Da brate mir einer einen Storch!“ könnte man dazu sagen. Oder mit Befriedigung feststellen, dass die trendsetzende Werbewirtschaft der Generation 50+ den Ritterschlag als satisfaktionsfähige Zielgruppe erteilt hat.

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