Die Sonne und unser Vitamin D-Spiegel

Die Sonne und unser Vitamin D-Spiegel

Man merkt es schon: die Sonne zeigt sich immer sparsamer. Damit werden auch unsere Chancen begrenzt, auf natürliche Weise (Sonnenlicht) Vitamin D aufzunehmen. Oberschlaue Aktivisten neigen nun zum Griff in die Kiste mit den Ernährungszusatzstoffen. Aber hier ist Vorsicht geboten: zu viele Unbekannte lauern in diesem komplexen Versorgungsgebiet. Zuviel Sonne – wir wissen es mittlerweile – kann zu Hautkrebs führen. Zu wenig Sonne, also UV-B-Strahlung, kann zu Vitamin D-Mangel führen. Eine aktuelle Studie, die an der Augusta University im US-Bundesstaat Georgia durchgeführt und im American Journal of Clinical Nutrition publiziert wurde, legt nahe, dass Vitamin D die Telomere, die Schutzkappen der Chromosomen, schützen und so die Alterung verlangsamen könnte. Könnte! Aber jeder hat einen anderen Vitamin D-Spiegel. Einfach im Wintergrau Apothekenware einzuwerfen, hilft nicht, kann sogar schaden. Denn:  Zu viel Vitamin D erhöht die Kalziumkonzentration im Blut. Dann sind die Nieren gefragt. Bei Dauerüberlastung kann es zu Nierensteinen oder gar -schäden kommen.

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Tja: es gibt eine ganze Menge Menschen, die dies Bild sehen und schenkelschlagend feststellen: Mensch, das ist ja Vitamin d. Recht haben sie.

Andererseits gibt es Forschungsergebniss, die zumindest darauf hindeuten, dass eine korrekte Vitamin D-Versorgung  Arthritis oder multiple Sklerose vorbeugen könnte. Könnte. Kurz und gut: Vieles ist in Untersuchung, aber wirklich belastbare Daten gibt es wohl noch nicht.
Und wie sollte man auch tagtäglich sein Vitamin D-Aufkommen überprüfen? Also besser auf alte Erfahrungen zurückgreifen und auch bei Kälte den kleinen Spaziergang (10 Minuten reichen) nicht auslassen. Denn der Himmel kann sich noch so trüb geben, die Vitamin D-Produktion wird von der Sonne auch durch dicke Wolken hindurch animiert. Wer´s noch genauer wissen will, kann das hier tun.

Sitzen macht alt

OK: dass Bewegung besser ist als ewig den Hosenboden zu scheuern, ist uns allen längst bekannt. Nun hat aber eine Zwillingsstudie am Londoner King´s College gezeigt, in welchem Ausmass Bewegungsvermeidung den Menschen vor der Zeit genetisch altern lässt. Das Indiz dafür war nicht der schöne Schein, sondern die Anzahl bzw. die Länge der Telomere – das sind die Endstücke der Chromosomen. Schon länger wird gemutmasst, dass hier der Schlüssel für den Alterungsprozess insgesamt verborgen liegt. Jedenfalls weisen die bewegungsfreudigen Zwillinge in der genannten Studie im Vergleich mit ihren stubenhockerischen Ebenbildern bis zu zehn Jahre Altersunterschied auf – im Hinblick auf die Länge ihrer Telomere. Sie wirken also nachhaltig jünger. Und jetzt? Vielleicht wenigstens mal einen Spaziergang machen?

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