Schlafen Sie gut!

Schlafen Sie gut!

Was sich nach freundlicher Floskel anhört, ist eigentlich ein lebensverlängernder Rat.

So haben US-Forscher Daten zum Schlafverhalten von über 170.000 Menschen zwischen 2013 und 2018 ausgewertet. Nachzulesen ist diese Studie auf dem Fachportal Science Daily.

Das Ergebnis zeigt, dass eine hohe Schlafqualität bei Männern zu 4,7 Jahren, bei Frauen zu 2,3 Jahren längerer Lebenszeit führt. Schlechte Begleiterscheinungen, (zumindest gesundheitspolitisch so zu sehen) wie Rauchen, Alkoholkonsum, niedriger sozio-ökonomischer Status und andere Erkrankungen, wurden mitberücksichtigt. Ob diese Zahlen wirklich belastbar sind? Eigentlich egal, denn guter Schlaf ist ja schon ein Selbstwert. Sollte er tatsächlich lebensverlängernd wirken, wäre es einfach schön. Die amerikanischen Wissenschaftler benennen fünf Kriterien für jemanden, der meint, er habe einen „guten Schlaf“:

  • Schlafdauer von sieben bis acht Stunden
  • Schlafstörungen höchstens zweimal pro Woche
  • Schwierigkeiten beim Einschlafen nicht mehr als zweimal pro Woche
  • Kein Gebrauch von Schlafmitteln
  • Nach dem Aufwachen fühlt man sich an mindestens fünf Tagen in der Woche gut ausgeruht
Zerwühltes Bett

Ob das guter Schlaf ist?                                                         Quelle: Foto von Isabella Fischer auf Unsplash

Sind diese fünf Faktoren gegeben, verringern sie das Risiko, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, ganz erheblich (um 30% und 21%). Frank Qian, Co-Autor der Studie, kommt zu der Schlussfolgerung: „Wenn wir Schlaf insgesamt verbessern können, wofür das Erkennen von Schlafstörungen besonders wichtig ist, können wir frühzeitige Sterblichkeit vielleicht zum Teil verhindern.“
Es lohnt sich also, an erfüllten, nicht übervollen Tagen zu arbeiten. Denn sie sind wohl der beste Garant für gesunden Schlaf.

Quelle: www.24vita.de

Ingwer – nicht hübsch, aber wirksam

Ingwer – nicht hübsch, aber wirksam

Ingwer hat trotz seines fragwürdigen Aussehens einen guten Ruf. Zwar ist Ingwer kein modisches „Superfood“, aber hat doch den Nimbus eines Fast-Wundermittels zur Stärkung der Abwehrkräfte. Die Importquote nach Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt vervierfacht. In der Chinesischen Medizin gilt Ingwer (Zingiber offiinale) seit Jahrhunderten als Heilpflanze.

Was ist nun Mythos? Was ist wissenschaftlich überprüfbare Gegebenheit? Dieser Frage hat sich jüngst das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der TU München angenommen. Das Ergebnis: viel mehr Realität als Mythos.

Ingwerknolle

          Ein Trainer unserer Abwehrkräfte

Eine Schlüsselrolle bei der positiven Wirkung von Ingwer spielen die enthaltenen Scharfstoffe, allen voran die sogenannten Gingerole. Im Rahmen der neuen Testreihe stellte sich heraus, dass diese Scharfstoffe an unsere weißen Blutkörperchen andocken können. Passiert dies, geben die Leukozyten Alarm. In folgedessen versetzen sie sich selbst in erhöhte Alarmbereitschaft. Potentielle Angreifer – allen voran die Erkältungsviren – haben es nun deutlich schwerer, in den Körper einzudringen. Ingwer kann aber noch mehr: in einer systematischen Übersichtsstudie wurde belegt, dass diese Pflanze auch die Symptome von Arthritis signifikant zu lindern vermag.

Also alles großartig? Nein, nicht ganz: auch bei Ingwer kann man die Nutzung übertreiben. Viel hilft eben nicht mehr. Im Gegenteil. Außerdem sollte man aufgrund des lässigen Umgangs mit Pestiziden in China besser nur Bio-Ingwer kaufen. Möglichst kleingeschnitten kann Ingwer seine ätherischen Stoffe am besten entfalten und so eine höhere Wirksamkeit erreichen.

Darauf einen Ingwertee!

Quelle: https://www.swr.de/wissen

Roboter in der Pflege?

Roboter in der Pflege?

Am vergangenen Wochenende beschäftigte sich die Süddeutsche Zeitung im Rahmen des SZ Forums Gesundheit mit der Frage, inwieweit Roboter in der Pflege hilfreich sein können. Diejenigen, die auf die Roboterunterstützung als Königsweg aus der Pflegekrise gesetzt haben, werden durch dieses Fachgespräch eher enttäuscht: Auf absehbare Zeit ist die Pflegekraft nicht durch einen Roboter ersetzbar. Auch wurde mit der Mär aufgeräumt, dass Japan in der Akzeptanz von Robotern in der Pflege schon deutlich weiter wäre. Der dortige Industriezweig mag weiterentwickelter sein, aber die Nutzung innerhalb von Kliniken und Pflegeeinrichtungen scheint uns kein Schritt voraus zu sein.
Positiver sieht die Situation des Roboters als kleines Helferlein im Pflegebetrieb aus. So könnten autonom bewegliche Roboter die Pflegekräfte mit notwendigen Medikamenten und Materialien versorgen und sich anschließend selbstständig wieder neu befüllen. In den Logistikzentren der Industrie leisten sie diese Arbeit schon lange.

Gezeichnete Roboter

Noch dürfen diese kleinen Helferlein nur sehr selten ins Pflegeheim oder Krankenhaus

Auch schwierige Tätigkeiten am Bett der zu pflegenden Person – zum Beispiel Umbetten oder seitliches Lagern – können mit der Assistenz von Robotern mit weniger Personaleinsatz erfolgreich gemeistert werden. Sie sind hier eine tatsächliche Hilfe. Trotz dieser und einer ganzen Reihe weiterer Möglichkeiten, die in Versuchsumgebungen ausprobiert wurden, werden Roboter im Pflegebetrieb wohl die Ausnahme bleiben – zumindest bis auf weiteres. Der betriebswirtschaftliche Nutzen der einzelnen Hilfsleistungen der Roboter scheint schwer berechenbar zu sein. Zumindest heute noch. Deshalb wird augenblicklich der Einkauf dieser hilfreichen Gerätschaften von vielen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen noch nicht ins Auge gefasst.
Die Zwischenbilanz fällt also eher skeptisch aus. Aber das letzte Wort in Sachen Roboter in der Pflege ist sicherlich noch nicht gesprochen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 11./12. Februar 2023, Seite 36.

Altern – Vom Rätsel zum Forschungsgegenstand

Altern – Vom Rätsel zum Forschungsgegenstand

Laut dpa liegen jetzt die ersten Konzepte für ein neues Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft für Alternsforschung vor.
In Mainz soll aus unterschiedlichen Ansätzen (Biochemie, Medizin und Psychologie) die letzte Lebensphase in den Blick genommen werden. Nach früheren Angaben des für das Projekt federführenden Bundesforschungsministeriums geht es darum, wie die bereits vorhandene vielfältige Expertise in diesem Bereich sinnvoll ergänzt werden kann.
In Mainz gibt es bereits ein Krebsforschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschschaft und natürlich Biontech, dessen Hauptforschungsinteresse ebenfalls der Krebsbehandlung gilt. Diese Forschungsdichte wird für das Forschungsvorhaben sicherlich hilfreich sein.

Ampel mit Mainzelmännchen

Es geht voran in Mainz  –      Bild von Grrregorrr auf Pixabay

«Resilientes Altern ist wichtig für eine Gesellschaft, die immer komplexere Aufgaben zu lösen hat», sagte Klaus Lieb – Mainzer Resilienzforscher und Psychiater – im Gespräch mit dpa zur Bedeutung dieser Forschung. Manche Menschen hätten mit 85 oder 90 Jahren ähnliche kognitive Fähigkeiten wie junge Menschen. «Die Alten sind zwar insgesamt eher langsamer als Jüngere. Aber sie können dies ausgleichen, indem sie auf mehr Erfahrungswissen zurückgreifen. Sie sind komplexer verdrahtet.» Ein vielversprechender Forschungsansatz will erkunden, welche biochemischen Mechanismen es gibt, die resilientes Altern befördern.

Altersdiskussion, ernsthaft: in Heidelberg

Altersdiskussion, ernsthaft: in Heidelberg

Am 16. November 2022 findet der Geriatrietag des Landes Baden-Württemberg in der Aula der Alten Universität Heidelberg statt. Die Zusammenkunft steht

unter dem Titel:

 „Altersmedizin im Aufbruch ins digitalisierte Zeitalter“

Verschiedene medizinische Institutionen widmen sich vier ernsthaften Themen der aktuellen Altersmedizin:

Zukunftsperspektiven der Altersmedizin

Geriatrische Tests am Smartphone

„Exergaming“ für den spielenden Funktionserhalt

Die Pille gegen das Altern

Ansicht der Stadt heidelberg

Das Heidelberger Schloß von oben

 

Nachdem man im Netz deutlich mehr über die Fragen der Lebenszeitverlängerung bis in die Ewigkeit oder Einspritz-, Einschmier- und Einnahmetipps  bekommt, um ja nicht so alt auszusehen wie man tatsächlich ist, freut es mich, auch mal wieder von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten eines angenehmeren vierten Lebensabschnittes lesen bzw. hören zu können.

Wer in der Gegend wohnt und irgendwie journalistisch tätig ist, kann sich noch zu der Veranstaltung anmelden. Vielleicht ist ja auch  eine Zusammenfassung der Ergebnisse zu bekommen. Jedenfalls lohnt es sich, die o.g. Seite einmal zu besuchen. Die Tatsache, dass die oft verteufelten Videospiele der Kinder und Jugendlichen in geänderter Form durchaus mobilisierende Folgen für Senioren haben können, ist ein angenehmer Bruch mit etablierten Wahrheiten – meine ich.

Optimismus lohnt: Das Glas ist halbvoll!

Optimismus lohnt: Das Glas ist halbvoll!

Ein interessanter Effekt, der das Altern angenehmer und das Leben länger machen kann, taucht in den neueren Diskussionen immer häufiger auf: Optimismus. Also ein psychologischer Aspekt, der nichts mit den üblichen Thesen zu Essen, Trinken, Bewegen und Sozialisieren zu tun hat. So berichtet die Wissenschaftsseite des MDR über einen Forschungsbeitrag in dem renommierten Journal of the American Geriatrics Society. Ein optimistischer Blick auf das, was kommt, kann das Leben um 4,4 Jahre (oder 5,4 %) verlängern. Dass jemand, der sich durch seine letzten Jahre durchnörgelt, wahrscheinlich diese nicht gerade genießt, liegt auf der Hand. Umgekehrt wird jene/r, die/der das Glas für halbvoll erklärt, die Widrigkeiten, die das Alter nun einmal mit sich bringt, für unausweichlich halten. Eine Form von (vielleicht auch ironischem) Fatalismus dürfte die daraus resultierende Lebenshaltung sein. Und diese Freundlichkeit zu sich zahlt das Leben wohl bar zurück.

 

Lachende Emojis signalisieren Optimismus

Dreimal Lachen hilft                                                                                                                                                        – Photo by Tim Mossholder on Unsplash

 

Der genannte Artikel bezieht sich leider nur auf 158.861 Frauen, mit denen die Studie gearbeitet hat. Aber bei allen Unterschieden zwischen den Geschlechtern: warum sollte die innere Haltung bei Männern andere Folgen haben als bei Frauen? Wer sich nun als tendenziellen Pessimisten sieht, muss nicht den Kopf in den Sand stecken. Sie oder er kann mit Hilfe von Fachliteratur oder therapeutischer Unterstützung durchaus damit rechnen, (wieder) häufiger ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen. Wobei die Grundfrage natürlich bestehen bleibt, ob man überhaupt an „mehr Jahren“ im Leben interessiert ist.

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