Ein interessanter Effekt, der das Altern angenehmer und das Leben länger machen kann, taucht in den neueren Diskussionen immer häufiger auf: Optimismus. Also ein psychologischer Aspekt, der nichts mit den üblichen Thesen zu Essen, Trinken, Bewegen und Sozialisieren zu tun hat. So berichtet die Wissenschaftsseite des MDR über einen Forschungsbeitrag in dem renommierten Journal of the American Geriatrics Society. Ein optimistischer Blick auf das, was kommt, kann das Leben um 4,4 Jahre (oder 5,4 %) verlängern. Dass jemand, der sich durch seine letzten Jahre durchnörgelt, wahrscheinlich diese nicht gerade genießt, liegt auf der Hand. Umgekehrt wird jene/r, die/der das Glas für halbvoll erklärt, die Widrigkeiten, die das Alter nun einmal mit sich bringt, für unausweichlich halten. Eine Form von (vielleicht auch ironischem) Fatalismus dürfte die daraus resultierende Lebenshaltung sein. Und diese Freundlichkeit zu sich zahlt das Leben wohl bar zurück.

 

Lachende Emojis signalisieren Optimismus

Dreimal Lachen hilft                                                                                                                                                        – Photo by Tim Mossholder on Unsplash

 

Der genannte Artikel bezieht sich leider nur auf 158.861 Frauen, mit denen die Studie gearbeitet hat. Aber bei allen Unterschieden zwischen den Geschlechtern: warum sollte die innere Haltung bei Männern andere Folgen haben als bei Frauen? Wer sich nun als tendenziellen Pessimisten sieht, muss nicht den Kopf in den Sand stecken. Sie oder er kann mit Hilfe von Fachliteratur oder therapeutischer Unterstützung durchaus damit rechnen, (wieder) häufiger ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen. Wobei die Grundfrage natürlich bestehen bleibt, ob man überhaupt an „mehr Jahren“ im Leben interessiert ist.

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