Internet – Chancen und Gefahren für Ältere

In den letzten Jahren war die Personengruppe über 65 Jahre die schnellst wachsende „User-Gruppe“ des Internets. Das ist gerade deshalb erfreulich, da dieses Medium erschwerte Mobilität – aus welchen Gründen auch immer – zu einem guten Teil kompensieren kann. Man muss sich wirklich nicht mehr auf die Reise mit Bus oder Bahn machen, um sich einen besonderen Konsumwunsch erfüllen zu können. Was bei Jüngeren zu „Faulitis“ ausarten kann, hilft Älteren, selbstständig in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können – auch wenn diese weit ab „vom Schuß“ sind. Aber: wo viel Licht, dort gibt es leider auch viel Schatten. So machen die Internetbetrügereien nicht an der Verrentungsgrenze halt. Aber anders als die Jungen, die wahlweise durch den Beruf oder durch Schule und Freunde internetkompetent geworden sind, fehlt vielen Alten der Sinn für das Gefährdungspotential. Einerseits helfen natürlich die Verbraucherzentralen, aber eine Sonderberatungsseite, wie sie billig-tarife.de anbietet (kostenfrei), kann hier einiges zum nötigen Naivitätsverlust beitragen. Hier gibt es eine Reihe hilfreicher Hinweise, um sich wenigstens über einige der schlimmeren Machenschaften schlau zu machen. Daß die Hinweise in verständlichem Deutsch und nicht in Technochinesisch gehalten sind, macht die Empfehlung noch einfacher. Lesen Sie sich klug und internetsicher!

 

„Seniorenfreundliches Hamburg“

„Seniorenfreundliches Hamburg“

Neben dem Konzept der „wachsenden Metropole“ hat sich die Hansestadt und diesjährige „Umwelthauptstadt Europas“ der Seiorenfreundlichkeit verschrieben. Dabei ist die Altersstruktur der Stadt im Verhältnis noch kommod: der Anteil der BürgerInnen über 60 liegt bei unter 25%. Das sieht in anderen Städten und Gemeinden schon deutlich anders aus. Und den Prognosen der Europäischen Statistikbehörde wird sich dies aufgrund der Wachstumgsprognose für die Region kaum ändern.

Alt, dynamisch  und attraktiv – nicht nur diese Traditionssegler beim Hamburger Hafengeburtstag 2011

Dem Konzept sollte eine saubere Analyse vorangehen. Dies hat auch der Hamburger Senat so gesehen und die Studie „Die Gesundheit älterer Menschen in Hamburg“ vorgelegt. Gewiss: eine lokale Befragung – noch dazu in einer der wohlhabensten Gemeinwesen Deutschlands. Aber auch wenn keine Repräsentativität gegeben ist, werden zwei Dinge deutlich: „Alter“ ist heute ein Etikett unter dem sich mehr Individualität und jeweilige Einzigartigkeit entdecken lässt als unter seinem Pendant „Jugend“. Die entwickelte Persönlichkeit braucht nicht mehr auf die Ansichten und Verhaltensnormen ihrer Peergroup Rücksicht zu nehmen. Zum anderen geht es den Alten gut! Natürlich nicht allen, den Armen und den sehr alten Frauen am wenigsten. Aber es geht ihnen in einem emphatischen Sinne gut, der der kollektiven Assoziation von „Alter“ eher entgegengesetzt ist: Mangel und Defizit an allem was einem früher reich gegeben war – genau diese Vorstellung haben die Hamburger Alten nicht. Und dass die Bilder im Kopf Wirklichkeit erzeugen bzw. Ziel und Richtung des eigenen Verhaltens nachhaltig beeinflussen, ist mittlerweile auch bei Alten oder Altersanfängern nachgewiesen. Auch hierzu nimmt der kluge Einleitungstext in der Hamburger Studie Stellung. Drei Fakten seien noch genannt:

78 Prozent der befragten 60-90-Jährigen bewerten ihre Lebensqualität mit sehr gut oder gut;

73 Prozent meinen, dass sie viel oder sehr viel für die eigene Gesundheit tun können.

Frauen kümmern sich (zumindest dem Selbstbild nach) erheblich mehr als Männer um gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung. Kein Wunder also, wenn sie älter als die Männer sterben.

Die Studie zeigt, wo das Individuum und wo der Staat, die Gemeinschaft Handlungsfelder haben, die sich positiv auf den weiteren Lebensverlauf auswirken. Auch das mach sie interessant!

 

Wie wir gerade jetzt das Licht brauchen!

Wenn im Alter die Augen schlechter werden und sich der Grad einer möglichen Sehbehinderung erhöht, dann braucht man eine starke Raumbeleuchtung. Angesichts der Zahl der „Leidenden“ sollten sehr gute Lichtverhältnisse in den Kriterienkatalog für das „seniorengerechte Wohnen“ (Was für ein Prachtbegriff!) aufgenommen werden. Insbesondere Ältere fühlen sich in schwach beleuchteten Räumen häufig orientierungslos und unsicher. Die freundlich-gemütlichen Stehlämpchen können oft nicht recht dagegen anstrahlen. Besser ist da wohl beispielsweise ein starker Deckenstrahler.

Bei der Einrichtung einer Wohnung sollte bei der Beleuchtung niemand allzu sehr sparen, da sich gute Lichtverhältnisse zur Bewältigung der tagtäglichen Verrichtungen auszahlen. Egal ob es das Lesen im Wohnzimmer oder das Stricken in der Küche ist, gute Lichtverhältnisse sind in allen Situationen des Alltags vorteilhaft. Und denken wir an die Lichtkliniken in Schweden: Licht, viel Licht ist für uns existentiell notwendig! Eine sinnvolle Raumbeleuchtung für Alte sollte zusätzlich über eine einfache und verständliche Bedienung verfügen und im Zweifelsfall große und leicht erkennbare Bedienungsknöpfe beziehungsweise Lichtregler haben. Hier gelten ja die gleichen Gesetze wie bei Telefonen oder anderen Tastapparaturen. Wenn es im Raum einmal dunkel ist – und gerade jetzt scheint gegen halb fünf Uhr nachmittags das Restlicht geradezu ausgeknipst zu werden – , sollte niemand Schwierigkeiten haben, den Lichtschalter zu finden. Große, selbstleuchtende Schalter sind da durchaus eine wichtige Hilfe. Oder man greift schon jetzt zu beleuchteten Weihnachtsbaumkugeln.

Seniorenportale

Auch in diesem Weblog war schon häufiger zu lesen, dass die Älteren die am schnellsten wachsende Gruppe der Internetnutzer darstellen. Parallel dazu wächst das Angebot zielgruppenspezifischer Webseiten. Bei dem Begriff „Seniorenportal“ weiss jeder was gemeint ist, werblich einfühlsam erscheint mir die Benennung aber dennoch nicht. So oder so: ob nun Geschäftsinteressen dahinter stehen oder der Aufklärungs- und Informationswillen der öffentlichen Hand ist eigentlich egal. Für den Nutzer sind Qualität, Aktualität  und Vielfalt ausschlaggebend. Im Hinblick auf die kommunalen Informationsbedürfnisse scheinen mir Bremen und Bremerhaven eine wirklich gewinnende Plattform gebastelt zu haben. „Seniorenlotse Bremen“ halte ich auch für gewinnender und aussagekräftiger als das immergleiche „Portal“. Schauen Sie sich das doch mal hier an! Vielleicht fühlt sich der eine oder die andere durch ein solches Beispiel animiert, Ähnliches für den eigenen Sprengel auf den Weg zu bringen. Die Nutzer werden es danken.

Arme Kopisten

Jedes Buch, das zum Thema Altern erscheint, erweitert den Echoraum, sorgt für Bewußtseinsbildung. Daher begrüsse ich jede vernünftige Veröffentlichung zum Thema. Aber wenn schon beim Titel eine so grosse Einfallslosigkeit herrscht, dass es durchaus ein juristisches Gespräch wert wäre, ob „Älterwerden für Anfänger“ nun wirklich noch als Eigeneinfall durchgehen kann, dann bin ich im Bezug auf den Inhalt doch auch eher skeptisch. Armer Rowohlt Verlag!

Mallorca ist keine gute Idee!

Die Sterblichkeit von über 60-jährigen bei Hitzewellen liegt zwischen 82% bis 92% über der der Normalbevölkerung. Die Universität von Ottawa hat sich mit diesem Phänomen eingehender beschäftigt. Die Reaktionsfähigkeit des Körpers auf  Temperaturänderungen nimmt im Alter drastisch ab. So kommen körgereigene Hilfsmassnahmen wie Schwitzen, Durstgefühl oder geänderte Blutverteilung im Körper erst verspätet und damit häufig zu spät zum Tragen. Pressetext nennt Schlaganfall, Erschöpfung oder Hitzekrämpfe als häufigste Folgen. Dies gilt auch für sonst gesunde Menschen höheren Alters. Zu trinken, wenn man eigentlich keinen Durst hat, scheint mir keine leichte Aufgabe zu sein. Mein Ferienverhalten aber darauf einzurichten, möglichst kein Opfer von Hitzewellen zu werden, erscheint mir leichter machbar. Die Gnade südlicher Wärme mag man in den klammen Wintermonaten bereisen. Ansonsten sollte ein mitteleuropäischer Sommer warm genug sein. Vielleicht gibt es ja demnächst Touristenschwärme von älteren Spaniern, Italienern und Griechen, die im Sommer unsere Städte belagern. Dann hätten wir das mediterrane Feeling auch hier bei uns.

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