Vor einiger Zeit wurden in Deutschland Zahlen mit durchschnittlicher Lebenserwartung diskutiert. Die reiche Gemeinde Starnberg führte die durchschnittliche Langlebigkeitsliste an. Und es war ein kleinerer Ort in NRW, der die geringste durchschnittliche Lebenserwartung aufzuweisen hatte. Erwartungsgemäß lag dort auch das Wohlstandniveau unter dem Bundesdurchschnitt. Diese Daten sind natürlich ein Geschenk für die Verkünder einfacher Wahrheiten: arm stirbt man früher, reich lebt sich´s länger. Aber wie so oft ist die Wahrheit komplexer. Der Economist zeigt anhand des Beispiels USA, dass diese simple Gleichung nicht stimmt. Egal, was wir von Clinton oder Trump halten, dass Amerika ein reiches Land ist, wird niemand bestreiten. Genau so wenig steht in Frage, dass die USA eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt haben. Und dennoch: mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 67 Jahren für Männer und 70 Jahren für Frauen sind sie die Nation mit den niedrigsten Werten aller Erstweltländer. Viel Geld allein sorgt noch lange nicht für hohe Lebenserwartung. Das Leben zeigt sich wieder einmal komplizierter. Die Forschung darf weitergehen.

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