Anstossen!

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Im Januar 2007 kam das Buch “Altern für Anfänger. Babyboomers Reifeprüfung“ auf den Markt.

Der Pendo-Verlag nannte es: Eine höchst vergnügliche Anleitung für das „Abenteuer Altern“. Die Autoren Getschmann/Scheer rückten dem unvermeidlichen Altern mit Humor und einem kategorienübergreifenden Kompetenzansatz zu Leibe. Klug zu altern beinhaltet für sie mehr als Sport, Ernährung und mentale Fitness.

Da auf knappen Seiten nicht alles gesagt werden konnte, was zum Altern gehört, und Leben und Altern weiter fortschreiten, gründeten die Autoren den gleichnamigen Weblog Altern-für-Anfänger.de. Diesen beliefert Dirk Getschmann seit nunmehr zwölfeinhalb Jahren mit Erträgen der wissenschaftlichen Forschung aus geriatrischen oder demographischen Quellen sowie mit persönlichen Beobachtungen, Lektürehinweisen und Studien. Ein Kessel Buntes rund um das Generalthema „Was kann ich für mein gelingendes Altern tun?“

Man kann mit den Blogeinträgen durch die Jahre zurückreisen und nachvollziehen, wie sich der Zeitgeist zum Thema „Altern“ seit 2007 geändert hat. Die Alterskohorte der Babyboomer stand mit ihren älteren Jahrgängen noch vor der Rente. Jetzt hat ein gutes Drittel dieser geburtenstarken Jahrgänge den Übergang in den (ehemals) dritten Lebensabschnitt „geschafft“. In diesen Jahren rückte die Generation der Silberrücken für viele Unternehmen in den Fokus ihrer Werbe- und Marketingbemühungen: Die ersten Modemodels jenseits der 60 wurden gesichtet. Tchibo und Aldi brachten zum ersten Mal Senioren-Hilfsmittel in ihre Wochenangebote. Die Unterteilung des Lebens in drei Abschnitte (Kindheit/Jugend, Arbeitsleben und Rentenalter) wurde nach und nach durch eine Vierergliederung abgelöst: das Rentenalter teilte sich in ein frühes und ein spätes Alter. Auch dies blieb nicht ohne Folgen für die Produkt- und Warenwelt, zumal die Babyboomer-Generation wohl die mit Abstand wohlhabendste Rentengeneration in diesem Land ist und aller Wahrscheinlichkeit nach auch bleiben wird. Denn einen rentensichernden Turnaround unserer demographischen Kurve kann eigentlich niemand mehr erwarten.  Also werden die Alten immer mehr und die Jungen immer machtloser. „Seniorenreisen“ sieht man immer seltener beworben, weil sich die reisefreudigen Alten des dritten Lebensabschnittes immer weniger als „Senioren“ sehen, ja diesen Begriff lieber den Alten des vierten Abschnitts zuschieben.

Der Fortgang unseres kollektiven Alterungsprozesses wird in all seiner Vielschichtigkeit auf Altern-für-Anfänger.de auch weiterhin beobachtbar bleiben. Dazu meint der Weblogger Dirk Getschmann: „Das Alter ist ein Kontinent. Ihn zu bereisen, zu beobachten und zu kommentieren, werde ich wohl erst müde, wenn ich selbst an seinem anderen Ende angekommen bin.“

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