Sicherlich gibt es verschiedene wissenschaftliche Ansätze, um diese Frage sauber begründet beantworten zu können. Aber sie unterscheiden sich und sind insofern nur für Studienlektürebegeisterte von Interesse.

Valider zu beantworten ist die Frage, ab wann die „Betroffenen“ sich selbst als „alt“ empfinden.

Eine Studie von Wissenschaftlern der Humboldt-Universität zu Berlin, der Stanford-Universität, der Universität Luxemburg und der Universität Greifswald basiert auf Daten des Deutschen Alterssurvey (DEAS), einer bundesweit repräsentativen Befragung von Personen, die 40 Jahre und älter sind.

Das Ergebnis: Da wir Heutigen länger leben, schieben wir den Beginn des Alters entsprechend weiter nach hinten. Das heißt konkret, dass die heute 65-jährigen Männer das Altsein mit 75 beginnen lassen. Frühere Generationen sahen den Beginn bei 71 Jahren.

Die noch immer länger lebenden Frauen geben noch zwei weitere Jahre obendrauf.

Zwei alte Menschen im Blickkontakt

Bild: Artyom-Kabajev auf unsplash

Die dazu passenden Zahlen des Statistischen Bundesamt (Destatis) sagen: 65-jährige Männer hatten in den Jahren 1901 bis 1910 im Schnitt noch rund zehn Jahre zu leben, gleichaltrige Frauen rund elf Jahre. In den Jahren 2019 bis 2021 waren es bei Männern 17,8 Jahre, bei Frauen rund 21.

Interessant ist, dass die Forschenden bei den Frauen nicht nur die gegebene längere Lebensdauer als Begründung für die Antworten sehen. Darüber hinaus könnte auch die größere Stigmatisierung des Alters bei Frauen ein Grund für den gefühlt späteren „Altersbeginn“ verantwortlich sein. Demnach ist es für Frauen noch immer härter, als alt zu gelten als für Männer. Hier bleibt gesellschaftlich, aber auch individuell noch einiges zu tun.

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